Kommunikationswege von Psyche und Immunsystem
„Eben noch war alles gut, plötzlich ist meine Stimmung im Keller… und das ohne einen erkennbaren Grund.“ „Eigentlich bin ich gesund aber irgendwie spüre ich in mir so ein komisches Gefühl, ich glaub ich werde krank.“ „Ich hatte nur Stress und da hab ich einmal Urlaub und bin direkt krank geworden.“
Das Immunsystem ist ein hochkomplexes Abwehrsystem in unserem Körper. Es hilft uns Gefahren zu erkennen, Feinde im Außen und Inneren zu bekämpfen (z.B. bei Viren, Bakterien) und die Wundheilung im Körper zu regulieren. Die Psyche, als Grundgesamtheit unserer geistigen Vorgänge (Denken, Fühlen, Wahrnehmen…) kommuniziert wechselseitig mit unserem Immunsystem und hiermit beschäftigt sich die Psychoimmunologieforschung.
>>Der Körper ist immer für uns und will uns zu einem gesunden Leben führen<<
Am Beispiel Stress wird es schnell deutlich: Leiden wir im Alltag unter Dauerstress, Erschöpfung und fühlen uns ausgebrannt, kommt Cortisol als Langzeitstresshormon zum Einsatz und kann das Immunsystem deutlich schwächen. Bekommt der Körper dann endlich seinen wohlverdienten Urlaub, ist das Immunsystem bereits so geschwächt, dass Krankheitserreger ein leichtes Spiel haben.
Andersherum genauso. Sind z.B. Vieren im Anmarsch, informiert das Immunsystem sofort die Psyche. Hier kommt es dann zum sogenannten „sickness behavior“ (Krankheitsverhalten) – die Psyche fühlt sich ausgelaugt, erschöpft und unwohl obwohl keine Krankheit im Körper ausgebrochen ist. Unser Immunsystem will uns darüber informieren, dass Schlaf und Entspannung herbeigeführt werden sollten, damit das Immunsystem soweit gestärkt wird, dass die Vieren schnell beseitigt werden können.
Wie kann ich die Beziehung von Psyche und Immunsystem im Alltag positiv unterstützen? Meine 5 Tipps für dich
- Finde dein persönliches Entspannungsritual. Schon 10 min. täglich mit einer dir bekannten Übung können helfen deine Stresshormone im Körper zu reduzieren und deine Immunabwehr zu stärken (bei langfristiger Umsetzung)
- Schreib ein Gedanken- und Gefühlstagebuch und nimm dir bewusst Zeit dafür. Hierbei sind alle Gefühle willkommen. Durch die schriftliche Verarbeitung wird deine Psyche entlastet und kann sich auch nach einem anstrengenden Tag beruhigen.
- Achtsamkeitspraxis: Tritt mit deinem Körper täglich in Kontakt frage dich: „Was brauche ich heute? Hast du einen besonderen Wunsch an mich?“ und sei gespannt auf die Antworten…
- Verbundenheit: Körperliche Nähe schüttet im Körper zusätzliches Oxytocin (Bindungshormon) aus und versetzt dich in eine angenehme Stimmung und verdrängt überflüssige Stresshormone. Tiere streicheln klappt übrigens auch wunderbar.
- Ernährung: Vitamine und Mineralstoffe sind die versteckten Helfer des Immunsystems. Iss mit Freude und nimm dir bewusst Zeit fürs Essen. Überprüfte mögliche Mangelzustände und fülle deine körpereigenen Nährstoffspeicher auf!
Und wenn du das Gefühl hast professionelle Unterstützung zu brauchen, geh auch hier in Verbindung. Such dir einen Arzt, Psychologen oder Ernährungsberater deines Vertrauens und macht euch gemeinsam auf den Weg Richtung Gesundheit!
Herzliche Grüße von deiner Online-Psychologin
Judith Hirschfeld
Judith Hirschfeld arbeitet freiberuflich als Psychologin und systemische Therapeutin. Sie bietet psychologische Online-Beratung und Therapie an.
Sie begleitet Menschen dabei, eine gesunde und achtsame Verbindung zwischen Körper und Psyche herzustellen und zu vertiefen.